Der Verein Renergie Ruhr-Hellweg e.V. hatte am Samstag, den 23.11. zu einer Veranstaltung über Bürgerenergie in die Stadthalle in Werl eingeladen. Es ging um Möglichkeiten und Perspektiven für eine nachhaltige Energiezukunft in unserer Region und was Bürgerenergie hierzu betragen kann.
Es wurde deutlich, dass die Energie- und Wärmewende machbar ist – und dass jeder Einzelne von uns Teil der Lösung sein kann. Die Transformation weg von fossilen Energien bietet auch große Chancen für die Wirtschaft der Region, hiervon nachhaltig zu profitieren. Vorgestelle Best Practice Beispiele aus verschiedenen Regionen zeigen dies bereits heute.
So berichtete Frank Michael Uhle, der Klimaschutzmanager des Rhein-Hunsrück-Kreises, über die Erfolgsgeschichten, die die Energie-Kommune des Jahrzehnts aus Rheinland-Pfalz seit über 20 Jahren schreibt. 44 Millionen € beträgt die jährliche regionale Wertschöpfung allein aus dem Betrieb der Erneuerbaren Energieanlagen. Klimaschutz ist dort bereits zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor geworden.
Petr Tluka von der NRW.Energy4Climate referierte über die kommunale Wärmeplanung, die die Kommunen befähigen soll, durch kluge Nutzung regenerativer Energiequellen die Wärmewende umzusetzen. Es gilt die Chancen zu nutzen, nicht nur unabhängig von fossilen Brennstoffkosten zu werden, sondern auch langfristig ausgeglichene Energiekosten zu bekommen.
Sehr aufschlussreich war der Vortrag von Georg Dicke über das Nahwärmenetz in Anröchte-Altenmellrich. Biogas wird außerhalb des Ortes erzeugt und über eine Biogasleitung zu dem Satelliten BHKW (Blockheizkraftwerk) transportiert, wo es ortsnah Strom und Wärme erzeugt. Die Wärme wird in das eigens gebaute Nahwärmenetz eingespeist, an das im Laufe der Jahre immer mehr Verbraucher (zuletzt 82) angeschlossen wurden. Kein Wunder, denn der Preis pro kWh ist auf aktuellem Niveau unschlagbar niedrig.
Jürgen Schäpermeier, Geschäftsführer der Stadtwerke Unna und Henrik Plaas-Beisemann, als Vertreter der Kreislandwirte, stellten ein Konzept vor, das aus landwirtschaftlichen Abfällen wie Pferdedung, Gülle, etc. zunächst Biogas erzeugt, das in einem zweiten Schritt zu Bioerdgas aufbereitet wird. Dieses Bioerdgas soll dann in das bestehende Erdgasnetz der SW Unna einspeist werden und somit fossiles Erdgas ersetzen, welches zukünftig immer weiter reduziert werden muss. Die Machbarkeitsstudie zeigte allerdings auf, dass diese Erzeugung von Bioerdgas in Unna augenblicklich nicht wirtschaftlich ist. Hierzu muss der Preis für das Bioerdgas im Vergleich zu dem fossilen Erdgas deutlich steigen.
Last but not least wies der neue Werler Stadtwerkechef Stefan Seele in einem spannenden Vortrag auf die spezielle Situation der Netze in der Stadt Werl hin. Aktuell ist das Stromnetz gut aufgestellt, es wird aber weiter ausgebaut werden müssen, weil der Strombedarf der Stadt, nicht zuletzt durch die zunehmende E-Mobilität und dem Einsatz von Wärmepumpen, sich in den nächsten 20 Jahren nahezu verdoppeln wird.
Der Verein Renergie Ruhr-Hellweg hat diese Veranstaltung mit Fördergeldern aus dem Topf des Regionalbudget 2024 von Börde trifft Ruhr durchgeführt. Es sollte hiermit aufgezeigt werden, dass die notwendige Energiewende gerade für den ländlichen Raum viel Potential bietet, wirtschaftlich zu prosperieren und ein hohes Maß an Wertschöpfung für die Region zu ermöglichen. Dr. Martin Michalzik, Bürgermeister von Wickede und gleichzeitig Vorsitzender des LEADER-Vereins Börde trifft Ruhr, war sehr angetan von den vorgestellten Projekten und hat bereits in seiner Begrüßungsrede auf die Möglichkeiten der zukünftigen LEADER-Förderung für den Klimaschutz hingewiesen.
Werl war bereits die zweite Veranstaltung zu dem Thema Bürgerenergie. Die erste fand am 09.11. in Fröndenberg statt und hatte ebenfalls verschiedene Best Practice Beispiele, allerdings aus anderen Regionen, vorgestellt.
Die während der Veranstaltungen in Fröndenberg und Werl gezeigten Präsentationen wurden uns zum Download zur Verfügung gestellt.
Samstag, den 23. November 2024 ab 10:00 Uhr in der Stadthalle* in Werl
* Grafenstraße 27, 59457 Werl
Die Energieberatung der Verbraucherzentrale Arnsberg wird mit einem Infostand die Veranstaltung begleiten und steht für Fragen rund um die Gebäudesanierung, Heizungstausch und Einsatz Erneuerbarer Energien zur Verfügung.
Anmeldung über info@renergie-ruhr-hellweg.de ist erwünscht. Weitere InfosDer Bürgerenergieverein Renergie Ruhr-Hellweg e.V. konnte am letzten Samstag in der gut besuchten Kulturschmiede in Fröndenberg ca. 90 Bürgerinnen und Bürgern zu der Veranstaltung begrüßen. Es war inspirierend, gemeinsam die Möglichkeiten und Perspektiven für eine nachhaltige Energiezukunft in unserer Region zu erkunden. Die Energie- und Wärmewende ist eine große Herausforderung für die Kommunen und die Bürger. Sie bietet auch großen Chancen für die Region, die hiervon nachhaltig profitieren kann. Die vorgestellten Best Pratice Beispiele haben dies überdeutlich aufgezeigt. So hat Ralf Marpert berichtet, dass der Kreis Steinfurt allein aus erneuerbaren Energieprojekten bis zu 10 Mio € per anno an Gewerbesteuer und bis zu 100 Mio € an Wertschöpfung pro Jahr generiert. Klimaschutz ist dort bereits zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor geworden.
Viola Theesfeld vom Bündnis Bürgerenergie berichtete über viele Beispiele von Bürgerenergieanlagen, die nicht nur PV- und Windanlagen betreiben, sondern zunehmend auch Nahwärmenetze und ganze Quartierversorgungen übernehmen. Auch bei der Realisierung von Mieterstrom gibt es gute Beispiele von umgesetzter Bürgerenergie.
Sehr aufschlussreich war der Vortrag von Andreas Düser über die Enser Biogasanlage mit BHKW (Blockheizkraftwerk) zur Erzeugung von Strom und Wärme als anschauliches Praxisbeispiel aus unserer LEADER-Region Börde trifft Ruhr. Über Jahre hinweg wurde die Anlage stetig erweitert und immer mehr Verbraucher angeschlossen. Inzwischen nimmt man sogar an Regelenergiemarkt teil und zeigt damit, dass die Bioenergie einen guten Beitrag zu dem sogenannten Peakshaving, das Kappen von Stromspitzen im Markt, leisten kann.
Dieter Röttger von dem hiesigen Solaranlagenbauer Entegro berichtete sehr profund und informativ, welche besonderen Vorteile es für bürgergenossenschaftliche Freiflächen PV-Anlagen gibt und wo Chancen und Risiken hier bestehen.
Last but not least wies Stadtwerkechef Alexander Loipfinger in einem spannenden Vortrag auf die spezielle Situation in Fröndenberg hin. Er hat den Status der Strom- und Wärmeversorgung der Stadt dargestellt. Die große Fläche der Stadt mit der zerstreuten Bebauung stellt eine große Herausforderung für die Umstellung auf erneuerbare Energien dar. Es gibt hier nicht die eine Lösung, sondern man wird schauen müssen, wo sich Vorteile für die ein oder andere Form der Wärmeerzeugung und -verteilung ergeben kann.
Der Verein blickt nun nach Werl, wo die zweite Veranstaltung von Renergie am 23.11. in der Stadthalle Werl stattfindet. Auch hier werden wieder 5 Vorträge zu der gleichen Thematik, aber mit anderen Referenten und Beispielen vorgetragen. Der Verein möchte ausdrücklich den Bürgerinnen und Bürgern aller Kommunen der LEADER-Region Börde trifft Ruhr die Gelegenheit geben, diese geballte Information über Bürgerenergie erleben zu dürfen. Wir würden uns sehr freuen, wenn dieses Angebot auch von den Menschen genutzt wird, die in unseren Verwaltungen und politischen Gremien über die Wärmewende zu entscheiden haben. Das Programm der Veranstaltung in Werl => Programm Werl ›
Gute Beispiele der Energiewende zeigen, Best-Practice von engagierten Kommunen, Mut zum Mit-Machen, sich in Energie-Projekten z.B. Bürgerenergiegenossenschaften einbringen, dazu hat der Verein Renergie Ruhr-Hellweg zwei Veranstaltungen für diesen Herbst vorbereitet.
* Ruhrstraße 12, 58730 Fröndenberg
** Grafenstraße 27, 59457 Werl
Die Veranstaltungen sind nicht identisch, es gibt unterschiedliche Referenten, die Vorträge ergänzen sich thematisch.
Geplant sind jeweils ca. 3 Stunden, eine vorherige Anmeldung über info@renergie-ruhr-hellweg.de ist erwünscht.
Die Veranstaltungen werden gefördert aus dem LEADER-Regionalbudget von "Börde trifft Ruhr". Der Antrag wurde im Juli 2024 genehmigt. Seitdem arbeitet der Verein Renergie Ruhr-Hellweg an der Gestaltung der beiden öffentlichen Veranstaltungen zum Klimaschutz.
Hier einige Stichworte aus unserer LEADER-Projektbeschreibung:
Am Mittwoch, den 10. April um 19:00 Uhr fand unsere diesjährige Jahreshauptversammlung im Bürgerzentrum Mühlenberg in Fröndenberg statt.
Der Vorstand berichtete über die Erträge der Renergie Bürgersolaranlagen des Jahres 2023. Nach dem extrem guten Sonnenjahr 2022 war das abgelaufene Jahr 2023 etwas unterdurchschnittlich was die Sonnenscheindauer und die hieraus erzielten Erträge angeht.
Höhepunkt des Jahres war sicher die Veranstaltung mit Prof. Goebel in der Gesamtschule, die immerhin von 100 Teilnehmern besucht wurde. Weitere Aktivitäten und neue Ziele für 2024 sind dem Geschäftsbericht zu entnehmen.
Bei den Vorstandswahlen wurde der amtierende Vorstand in allen Positionen einstimmig für zwei Jahre wiedergewählt. Damit besteht der 4-köpfige Vorstand wie zuvor aus Bernd Molitor (Vorsitz), Florian Jonnaert (Stellvertreter), Hans-Jürgen Karnatz (Schatzmeister) und Stephan Venus (Beisitzer).
Turnusmäßig wurde ein Kassenprüfer neu gewählt. Die Kassenprüfer sind damit C. Bobbert (ab 31.05.2023) und T. Eggers (ab 10.04.2024).
Weitere Details in den Präsentationsfolien des Geschäftsbericht und das Protokoll der JHV.
Der Klimawandel und die durch den Ukrainekrieg verschärfte Energiekrise ist für alle zu einem Kernthema der letzten Jahre geworden. Die Energiewende hin zu den erneuerbaren Energien betrifft den Strom und den Wärmebereich gleichermaßen. Der Verein Renergie Ruhr-Hellweg e.V. versucht hierbei Aufklärung und Hilfestellung für die Bürger zu geben. Dies macht er durch öffentliche Informationsveranstaltungen über Klimaschutz und erneuerbare Energien. Außerdem ist er ständig bemüht, neben seinen bisherigen sieben Bürgersolarprojekten, weitere erneuerbare Energieprojekte mit Bürgerbeteiligung in unserer Region auf den Weg zu bringen.
Daher freuen wir uns über Mitstreiter, die unsere ehrenamtliche und gemeinnützige Vereinsarbeit unterstützen wollen. Bei uns finden sowohl Klimaschützer als auch technikversierte Energiewender ausreichend Diskussionspartner.
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